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Der Ottersberger Amtshof

Kleine Chronik von Reinhard Paul

Der Name Ottersberg kommt wahrscheinlich nicht von „Otter“, sondern von „Ostara“, der Frühlingsgöttin. An der Stelle der späteren Feste stand wahrscheinlich ein frühsächsisches Wasserheiligtum.

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[8 Bilder] - Bilder vom Amtshof

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8./9. Jhd.
Erste Erwähnung der Burg.

10. Jhd.
Otto der Große erobert die Burg, befestigte sie gegen die Sachsen und gab dem Ort Marktrecht. Nachdem 847 das Bistum Bremen Erzbistum geworden war, kam auch Ottersberg, das im Erzstift Bremen-Hamburg lag, durch Otto den Großen als Lehen an die Bremer Erzbischöfe.

11. Jhd.
Nach Eintragung im kirchlichen Register von Bremen soll die Burg in der nachfolgenden Zeit ein „castricium ruinosum“ gewesen sein, eine zerfallene Burg.

12. Jhd.
Die Burg fällt an das Grafengeschlecht von Wölpe. Einer der Grafen war ein getreuer Gefolgsmann Heinrich des Löwen von Braunschweig.

1203-21
Berhard von Wölpe verteidigt für den Bischof Iso von Verden Burg und Land um Ottersberg gegen den Bremer Erzbischof Gerhard II.. Es folgen jahrelange Streitigkeiten um die Burg Ottersberg, weil sie eine große Bedeutung für die Verteidigung der Handelswege zwischen Hamburg-Stade und dem übrigen Reichsgebiet bekam.

Erzbischof Gerhard II. von Bremen baut zur Verteidigung seines Erzstiftes das Festungsdreieck Ottersberg-Langwedel-Thedinghausen aus.

1236
Herzog Otto das Kind, ein Enkel Heinrich des Löwen, erobert die Burg, muss sie aber auf Geheiß des Bremer Erzbischofs bis auf die Grundmauern schleifen lassen und Salz auf die Ruinen streuen, zum Zeichen, dass sie nie wieder aufgebaut werden solle.

1285
Die Burg kommt endgültig in den Besitz der Bremer Erzbischöfe. Erzbischof Giselbert von Brunkhorst lässt die Burg wieder aufbauen und stärker als bisher befestigen.

14. Jhd.
Die herabgewirtschaftete Burg wird vom Bremer Erzbischof Albert II. an Sir Johann Clüver verpfändet. In seinem Wappen trägt er eine Bärenklaue auf goldenem Grund.

16. Jhd.
Die Burg kommt an die Familie Frese-Quiter und wird hernach an die Stadt Bremen verkauft, welche sie als Landsitz des Stadtkämmerers Vagedes einrichtet. Ottersberg war während der Reformation evangelisch geworden. Die Burg wurde vom Stadtkämmerer Hermann Vagedes zur Übungsstätte für wehrpflichtige Bürger benutzt. Nach einer alten Wehrpflicht des Erzstiftes Bremen hatten die Bürger von Ottersberg und Fischerhude auf der Burg Wachdienst zu leisten. Man zählte damals 400 Wehrhafte, die jedes Jahr ein „Vogel- und Scheibenschießen“ veranstalteten, auf die die heutigen Schützenvereinigungen zurückgehen sollen.

1562
Burg und Gelände kommen wieder an das Erzbistum Bremen. Nachdem der Erzbischof Georg die Wallanlagen verstärken ließ, baute einer seiner Nachfolger, Johann Friedrich, Prinz von Dänemark, von 1585 an die Burg schöner und prächtiger im Stile der Renaissance aus. Die Steinornamente an den Portalen und Türstürzen sind Zeugnisse aus dieser Zeit.

17. Jhd.
Der Dreißigjährige Krieg (1618-48) unterbrach alle friedliche Aufbauarbeit. Die Heere der Schweden und der Kaiserlichen zogen abwechselnd durch Ottersberg und Umland und brachten der leidgeprüften Bevölkerung Not und Tod. Der kaiserliche Feldherr Tilly lässt 1626 alle Häuser und die Kapelle von Ottersberg niederbrennen.

1640
Die Schweden besetzen das Schloss und behalten es über dreißig Jahre in ihrem Besitz. Der schwedische General Axel de Lille (mit drei Lilien im Wappen) erhält Schloss und Umland von seinem König zum Geschenk. Zur Zeit der Königin Christine von Schweden wird im Jahre 1649 Ottersberg sogar das Hauptquartier des Generals Königsmark.

1674
Ende der schwedischen Besetzung. 140 schwedische Soldaten und Offiziere fallen im Kampf um Ottersberg. In der Kapelle von Ottersberg sind noch Grabplatten dieser gefallenen Schweden zu sehen.

1677
Unter dem Münsteraner Bischof Berhard von Galen, dem Sieger über die schwedischen Armeen, wird das Land furchtbar ausgeplündert. Um ein Schussfeld für seine Geschütze zu haben, verlegt der Bischof sogar den Ort Ottersberg, der zwischen den Wümmearmen in der Nähe der Burg lag, dorthin, wo er bis heute liegt.

1679
Im Frieden von Nimwegen gelangt das Schloss wieder in die Hände der Schweden. Es wird wieder aufgebaut.

1712
Ottersberg wird dänischer Besitz, wird aber von Friedrich IV. von Dänemark an das Königshaus Braunschweig-Lüneburg verkauft.

1757
Die Franzosen besetzen während des Krieges mit Preußen und Friedrich II. das völlig demolierte Schloss, verlieren es aber bald darauf an den Herzog von Braunschweig, der die Befestigungsanlagen niederreißen lässt.

1806
Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt gehörte Ottersberg zum Königreich Westfalen, das Napoleon seinem Bruder Jerome schenkte. Ottersberg wurde französisch.

1859
Der „Amtshof“ wurde als Verwaltungssitz vom preußischen Staat übernommen und ging 1883 in den Privatbesitz der Familie Clüver. Über einen längeren Zeitraum kehrten Frieden und Ordnung ein, es wurde wenig an den Gebäuden verändert. Ein schöner alter Baumbestand schützte das alte Bauwerk.

1933
Der nationalsozialistische Staat übernimmt den Amtshof und richtet ein Lager für den Reichsarbeitsdienst ein. Der bepflanzte Schlossgarten wird Exerzierplatz.

1945
Amerikanische und britische Truppen übernehmen den Amtshof und das Gelände. Bei seiner Verteidigung waren durch Bomben und Granaten noch viele Schäden am Gebäude entstanden.

1946
Die Freie Rudolf-Steiner-Schule pachtet das Amtshofgelände mit allen Gebäuden.

1963
Das gepachtete Gelände wird von der Erbengemeinschaft Clüver gekauft und wird somit Besitz des Rudolf-Steiner-Schulvereins.

1967/68
Erste Renovierung des Amtshofes und Neubau von Schul- und Heimbau.

Kontakt

Freie Rudolf-Steiner-Schule Ottersberg
Amtshof 5
28870 Ottersberg

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